Roman / Lena Hach. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2023. - 94 Seiten ; 21 cm. ISBN 978-3-407-75719-7 : 12,00 €
Eine Woche im Februar und ein Hammer verändern das Leben der 13-jährigen Anni. Einen Hammer benötigt Anni als Werkzeug, weil sie sich damit als Eisbaderin eine Einstiegsstelle im See frei klopft.
Jeden Tag fährt das Mädchen vor dem heimlichen Bad zum Bäcker um sich Brötchen und Kaffee zu besorgen.
Doch eines Tages steht ein fremder Junge in der Bäckerei, der sie so durcheinanderbringt, dass sie ihren Hammer beim Bäcker liegen lässt.
Eine halbe Stunde später sehen die beiden sich erneut am zugefrorenen See. Der neue Junge ist Anni mit dem liegengebliebenen Hammer hinterhergeradelt und rettet das Badeprojekt für den Tag.
Am nächsten Morgen taucht der fremde Junge, er heißt Fred, direkt am Badesee auf und steigt mit Anni ins eiskalte Wasser. Sie notiert folgende Beobachtung: Er trägt schwarze Boxershorts. Und er hat Brüste.“ Fred ist trans. Ein Problem? Überhaupt nicht.
Da Anni Fred nicht ungewollt verletzen will lernt sie neue Wörter zu benutzen. Dass es Fragen gibt, die sie Fred nicht stellen sollte – „Auf welche Toilette er geht. Ob sie mal ein altes Foto von ihm sehen kann. Ober er sich operieren lassen will.“ -, nimmt Anni hin, weil sie nicht übergriffig sein will. Und doch führen die beiden intensive Gespräche, in denen Fred davon erzählt, wie anstrengend der Weg ist, von Eltern oder Mitschülern als Transmensch mit neuem Namen und anderen Bedürfnissen akzeptiert zu werden.
Aus einer zufälligen Begegnung wird eine Freundschaft, die sich zu einer ungewöhnlichen ersten Liebe entwickelt.
Lena Hach setzt in „Fred und ich“ die gesellschaftliche Debatte über Diversität und LBGTIQA* auf eine besondere Weise fort. Bei Anni und Fred ist die Geschlechtsidentität nicht wichtig. Das vorsichtige Herantasten, das Erkennen des anderen, und vielleicht das erste Mal starke Gefühle zu wagen, stehen im Mittelpunkt der Erzählung.
Empfohlen ab 11 Jahren.