Die Hackebarts sind eine besondere Familie. Das merkt man schon an den ausgefallenen Vornamen der vier Kinder, wegen denen die Eltern stets Ärger auf dem Standesamt hatten.
Die Älteste heißt Brooklyn ist 13 Jahre alt und die gute Seele für die ganze Familie. Abgesehen von ihren 5 Minuten, in denen sie gerne andere zu Tode erschreckt – quasi als Ausgleich für so viel Vernunft. Dann kommt Zosch, 11 Jahre alt und verrückt nach Computerspielen. Mönkemeyer ist 8 und betätigt sich als abstrakter Maler. Die jüngste Tochter sollte eigentlich „Anakonda“ heißen, aber da streikte die Standesbeamtin, also nannten Mutter und Vater Hackebart sie einfach Lulu. Lulu ist 6 Jahre alt und hochbegabt, mit ihrem fotografischen Gedächtnis kann sie sich alles merken, was sie jemals gelesen hat.
Als Mönkemeyer durch eine nicht durchdachte Malaktion im Museum ein Kunstwerk seines Lieblingskünstlers „korrigiert“, muss schnellstens Geld her um den Schadenersatz bezahlen zu können. Doch Mutter Hackebart verdient als LKW-Fernfahrerin sowieso viel zu wenig, um alle Kosten zu decken, die die Kinder ansonsten verursachen und Vater Walter ist Hausmann.
Aber die gewiefte Brooklyn hat direkt eine Lösung für die Geldnöte der Familie: Die Anmeldung zur Familienausgabe von „Wer wird Millionär“ mit Günter Jauch. Um mit dem Supergedächtnis von Lulu die Million zu gewinnen. Schnell wird ein Trainingsprogramm für die Bewerbung der Familie bei der beliebten Quizsendung erstellt. Natürlich schaffen die Hackebarts den Sprung in die Sendung und haben gute Chancen auf die Million. Doch zur kompletten Familie gehört noch Opa Kuno, früher ein großer Rebell und Klimaaktivist und heute ein griesgrämiger Alter im Rollstuhl, der noch für so manche Überraschung gut ist.
Der Autor Markus Orths hat hier eine ziemlich abgedrehte Geschichte geschrieben, die Eltern und Kindern ein wunderbar witziges Lese- und Vorlesevergnügen bietet. Ein Kinderroman, der an Skurrilität und beißendem Spott kaum zu überbieten ist und für die Eltern glatt als gedruckte „Heute-Show“ durchgehen könnte. Dadurch gelingt es Markus Orths sowohl die Jungen, als auch die älteren Leser zu adressieren und köstlich zu unterhalten.
Wer noch nicht genug von der verrückten Familie Hackebart hat, darf sich auf die Fortsetzung von „Crazy Family – Die Hackebarts schnappen zu!“ freuen. Nachdem Lulu in der Quizshow tatsächlich eine Million gewonnen hat und alle Geldsorgen weg sind, träumt die Familie von einem Eigenheim.
Der zweite Band ist bereits erschienen und ebenso in der Stadtbibliothek zur Ausleihe erhältlich. Für Kinder ab 9 Jahre, zum Vorlesen ab 6 Jahre.