Buchtipp für Erwachsene Januar 2015

Steven Uhly: Glückskind: Roman

Genemigte Taschenbuchausg., 5. Aufl. - München : btb, 2014. - 281 S. ; 19 cm. - (btb ; 74612)
Lizenz
ISBN 978-3-442-74612-5 kt. : EUR 9.99

(© btb)

Hans D. lebt alleine und zurückgezogen in seiner von Müll überfüllten Wohnung. Verlassen von Frau und Kindern lebt er in den Tag hinein und bekommt sein Leben nicht in den Griff.

Eines Tages, nachdem er sich einmal überwunden hat, seinen Müll herunterzubringen, findet er in den Mülltonnen ein Baby. Prompt tauft er das kleine Mädchen Felizia und adoptiert sie als „seine“ Enkeltochter. 

Zusammen mit dem Kioskbesitzer von gegenüber und seinen Nachbarn kümmert er sich rührend um Felizia, räumt seine Wohnung auf und bekommt sein Leben langsam auf die Reihe. Natürlich fragen sich die vier Erwachsenen des Öfteren, was mit Felizia geschehen soll.

Knapp eine Woche später erscheint in einer Tageszeitung ein Bericht über eine überforderte Mutter, die ihr Baby in den Mülltonnen zurückgelassen hat. Daraufhin werden diese von der Polizei durchsucht. Natürlich finden die Polizisten weder Leiche noch andere Hinweise auf den Verbleib des Kindes. Hans plagt das schlechte Gewissen, nachdem er gegenüber einem Polizisten unehrlich war und ihm nicht die Wahrheit erzählte.

Fragen wie: „Wieso hat die Mutter das Kind in die Mülltonne gesteckt? Was war geschehen? Wo ist der Vater des Kindes?“, beschäftigen Hans nun sehr.

Bei einem weniger legalen Besuch bei einem mit den Nachbarn befreundeten Kinderarzt, fragt der Arzt Hans über seine Ziele und Zukunftsvorstellungen mit Felizia aus und Hans wird klar, dass er sich entscheiden muss, ob er das Mädchen behält oder der Polizei übergibt. 

Der Kioskbesitzer erinnert sich und erzählt Hans, dass die Mutter von Felizia schon einmal in seinem Kiosk eingekauft hat. Damals kam ihm die junge Frau überfordert und erschöpft vor. Hans erfährt auch, dass Felizia bereits zwei ältere Geschwister hat.

Mit Hilfe seiner Nachbarin versucht Hans ein Treffen mit der Mutter in der Justizvollzugsanstalt zu vereinbaren. Sie wurde wegen Mordes angeklagt und Hans will ihr nun einen Ausweg bieten. Diesen schlägt sie jedoch aus und bestimmt, dass Felizia bei ihrem Vater gemeinsam mit den Geschwistern aufwachsen soll.

Hans ist zuerst enttäuscht, bringt Felizia aber nach reiflicher Überlegung zu ihrem Vater. Dort eskaliert die Situation ...

 

Steven Uhly, 1964 geboren in Köln, ist deutsch-bengalischer Abstammung, dabei teilverwurzelt in der spanischen Kultur. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Er lebt mit seiner Familie in München, zuletzt erschien sein Roman „Königreich der Dämmerung“.

 

Pressestimmen:

 

„Ein großartiges poetisches Werk“ – Deutschlandradio Kultur

„Ein Baby verändert alles. Steven Uhlys modernes Märchen von Hans im Glück.“ – Die Zeit

 

Katharina Alltag, Stadtbibliothek Aalen