Buchtipp für Erwachsene Februar 2015

Jojo Moyes: Ein Bild von dir

Roman / Jojo Moyes. Übers. von Karolina Fell. - Dt. Erstausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Polaris, 2015. - 541 S. ; 21 cm. - (Sophie und Liv ; 2)
EST: The girl you left behind. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-499-26972-1 kt. : EUR 14.99

(© Rowohlt Polaris)

In ihrem jüngsten Roman erzählt Jojo Moyes die Geschichte von Sophie während des ersten Weltkrieges und die Geschichte von Liv etwa hundert Jahre später.

Sophie hat den Maler Edouard geheiratet, aber das junge Glück währt nicht lange: Edouard wird von den Deutschen in ein Arbeitslager gebracht. Sophie bleibt mit ihrem Bruder, ihrer Schwester und deren Kind alleine zurück. In ihrem Hotel, das früher sehr gut besucht war, bleiben die Gäste aus und die wertvollen Gegenstände sowie Möbel und Teppiche werden von den Deutschen beschlagnahmt. Der kleine Rest der Familie muss mit kleinen Rationen Essen auskommen und zum Heizen gibt es kein Holz mehr. Trotzdem ist das Hotel ein Treffpunkt für die wenigen Bewohner des kleinen französischen Städtchens. Aber auch das kann nicht mehr so bleiben. Die deutschen Soldaten wollen von Sophie zum Abendessen bekocht werden. Gegen diesen Befehl kann selbst die mutige Frau nichts machen. Also kocht sie köstliche Gerichte für die Deutschen. 

Besonders dem Kommandanten gefällt das Essen sehr und er freundet sich mit Sophie an. Er bewundert die Kunst ihres Ehemannes, vor allem das Gemälde „Jeune Femme“ hat es ihm angetan. Darauf ist Sophie als eine junge, selbstbewusste und mutige Frau zu sehen. Um ihren Mann zu retten, würde sie sogar ihr geliebtes Gemälde an den Kommandanten verschenken. Doch dann wird sie von den deutschen Soldaten aus dem Städtchen geholt und weggebracht …

 

In London trauert Liv um ihren vor vier Jahren verstorbenen Ehemann. Trost spendet ihr ein Gemälde mit der Aufschrift „Jeune Femme“, das ihr Ehemann in Spanien erstanden und ihr zur Hochzeit geschenkt hatte.

Eines Tages trifft sie auf eine alte Studienfreundin und lässt sie bei sich wohnen. Die Anwesenheit bekommt Liv gut und eines Abends geht sie aus. Sie lernt Paul kennen und nach einigen Verabredungen übernachtet er bei Liv. Als er am nächsten Morgen aufwacht, verschwindet er schnell zur Arbeit und lässt Liv sitzen. Paul leitet ein Unternehmen, das sich mit Kunstraub beschäftigt. Bei dieser Firma können sich Betroffene melden und bekommen darauf Unterstützung bei der Wiederbeschaffung ihrer gestohlenen Kunstwerke. Manchmal reichen diese Raubfälle bis zu hundert Jahre zurück. Und wie es der Zufall will, melden sich die Nachfahren von Edouard bei seiner Firma und wollen das gestohlen geglaubte Gemälde „Jeune Femme“ zurückbekommen. Als er sich durchringt, Liv von der Sache zu erzählen, wird sie sehr sauer und meint, dass das gar nicht sein kann und ihr Ehemann das Bild damals rechtmäßig erstanden hätte. Sie fragt sich auch, ob Paul sie nur wegen dem Bild kennenlernen wollte. Aufgrund des hohen Wertes des Bildes geht der Fall vor Gericht. So werden aus Paul und Liv zunächst einmal Gegner.

 

Im Laufe des Prozesses versuchen die Anwälte, die Geschichte des Gemäldes zu rekonstruieren. Zum Schluss steht fest, dass das Gemälde nie gestohlen wurde. Sophie hat es geschafft, ihren Ehemann wiederzusehen und hat  das Gemälde dem deutschen Kommandanten als Dank für seine Hilfe geschenkt. Liv darf das Gemälde behalten und rekonstruiert Sophies Geschichte, indem sie ein Buch über sie schreibt.

 

Jojo Moyes, 1969 geboren, hat es wieder einmal geschafft, viel Gefühl, aber auch geschichtliches Hintergrundwissen zu Papier zu bringen.

Bereits zwei Wochen nach Erscheinen stand ihr Roman auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Auch ihre letzten Romane „Ein ganzes halbes Jahr“, „Eine Handvoll Worte“ und „Weit weg und ganz nah“ sind über ein Jahr nach ihrem Erscheinen noch in der Bestsellerliste vertreten.

 

Katharina Alltag
Stadtbibliothek Aalen